Die Preise werden seit 1983 von der "Attempto-Stiftung zur Förderung der Forschung an der Universität Tübingen" an junge Wissenschaftler verliehen. Die Stiftung wurde vom Ehepaar Maria-Dorothea und Konrad Ernst ins Leben gerufen.
Cornelius Schwarz (Jahrgang 1961) arbeitete bis vor kurzem als wissenschaftlicher Assistent an der Sektion für visuelle Sensomotorik an der Neurologischen Universitätsklinik in Tübingen. Er ist jetzt DFG-Stipendiat am New York University Medical Center, von wo er Ende 1997 wieder nach Tübingen zurückkehren wird. In seinen preisgekrönten Forschungen beschäftigt er sich mit der Kommunikation zwischen Großhirn und Kleinhirn, die von entscheidender Bedeutung für motorische Leistungen sind, z. B. für komplexe Bewegungen, die mit den Händen ausgeführt werden. Die entscheidende Informationsverarbeitung findet in den sogenannten "Brückenkernen" statt, Vorwölbungen am Hirnstamm. Durch Untersuchungen in Zellkulturen konnte Cornelius Schwarz entscheidende Entdeckungen über den Bau und die Funktionsweise der Nervenzellen in dieser Bindegliedstruktur zwischen Groß- und Kleinhirn machen. Typisch menschliche Fähigkeiten wie Schreiben oder Präzisionsarbeiten mit den Händen werden auf diese nur bei Primaten zu findenden "Brückenkerne" zurückgeführt.
Paul Pauli (Jahrgang 1960) ist Privatdozent und wissenschaftlicher Assistent am Institut für Medizinische Psychologie. Er beschäftigt sich mit Angststörungen, insbesondere bei Patienten mit Panikanfällen. In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Kooperationsprojekt mit der Psychiatrischen Universitätsklinik konnte er mit EEG-Methoden (Elektro-Enzephalogramm) nachweisen, daß Angstpatienten körperbezogene Reize wie beispielsweise Herzklopfen oder Schweißausbrüche automatisiert und unbewußt anders verarbeiten als nicht unter Angst leidende Personen und daß dadurch Angst ausgelöst und verstärkt wird. Der Nachweis dieser Reizverarbeitung ist eine wichtige diagnostische Hilfe, um zu einer wirksamen Therapie zu gelangen. Die Studie zu Angststörungen wird fortgeführt. Interessenten können sich in der Angstambulanz der Psychiatrischen Universitätsklinik unter Tel.: (0 70 71) 29-86543 melden.
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